Von Takekh aus ging es nun nach sehr tollen, aber anstrengenden Tagen auf dem Bike in die Hauptstadt von Laos und es hat gerademal nur 6 h gedauert. Auf den Straßen waren die Locals wieder fleißig das neue Jahr am Feiern und umso näher an Vientiane nahm es dann auch noch zu.
Meine Vorfreude stieg, zumal Henrik bestimmt schon bald in der Stadt sein würde. Aus dem Bus raus lernte ich einen Chinesen kennen, der mir seinen Hotspot an seinem Handy zur Verfügung stellte. So konnte ich nun auch mit Henrik Kontakt aufnehmen, nur bekam ich keine Antwort…Gut ok, dann ist er noch im Flieger, dachte ich mir. Wir hatten aber schon das Hostel ausgemacht und ich machte mich dann zu dieser Adresse mitten in der City. Naja, so weit wie es ging, denn auf der Straße war schon sehr viel los und man musste überall aufpassen, dass man nicht von jemanden nass gespritzt wird. Denn zu der Zeit ist es egal ob man einen Rucksack auf dem Rücken oder ein Handy in der Hand hat. Man wird gnadenlos nass gemacht. Gut, dass ich einen Regencover dabei hatte. Die letzten Straßen bin ich dann zu Fuß weiter, da dass Tuk Tuk nicht mehr durch den Stau kam. Der Tuk Tuk Fahrer war eh sehr besoffen und kannte sich absolut nicht mehr aus 😀. 2 – 3 Straßen weiter fiel mir dann ein sehr weißer Tourist auf. Ich trug keine Brille und war mir erst nicht sicher, aber dann war klar – es ist Henrik! Yes! 😀 Wir hatten uns in Laos mitten in der Stadt gefunden, ohne einen Treffpunkt ausgemacht zu haben. Wir sind dann schnell ins Hotel und dann ab auf die Straße.
Nach 2,5 Monaten “Feierabstinenz” hatte ich Lust, die nächsten 2 Tage in Vietniane nochmal richtig Gas zu geben. Und insgesamt war es damit das dritte neue Jahr für mich in 2015. Witzig! Nachdem wir im Hotel eincheckten (Tawhee Guesthouse für 17 USD die Nacht) sind wir gleich zum Essen in ein sehr tolles show cooking Restaurant. Der perfekte Einstieg für Henrik, da es für ihn das erste mal in Südostasien ist. Dort gab es sehr viele leckere und frische Gerichte. Mir ging es übrigens vor 5 Jahren, als ich das erste mal in Bangkok war, nicht anders. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich die ersten 2 Tage kaum was gegessen habe und sehr viel Angst vor dem “Streetfood” hatte. Henrik wollte sich dann auch erstmal langsam daran wagen. Hehe was aber witzig war, bei ihm kam aber noch hinzu, dass er sehr viel Angst vor den Mücken und speziell vor den ganz gefährlichen “Eiswürfeln” hatte. Richtig lustig wurde es, als er sich dann selbst zu einem Eiswürfeltarier ernannte ;-p (sorry bro, der musste sein). Bin sehr gespannt, wann er das erste mal mit mir auf der Straße isst. Aber das hat ja noch Zeit…zumindest 20 Tage. Den ersten Tag haben wir dann noch nicht auf der Straße gefeiert. Wir hatten uns ja nach 3 Monaten so Einiges zu erzählen und eigentlich waren wir beide auch noch sehr platt. Henrik von der Anreise und ich von den letzten Tagen auf dem Moped. Abends sind wir dann aber noch ein bisschen über die leeren Straßen geschlendert und fanden noch ein paar Locals an der Straße, die uns gleich mit Essen vom Grill und Alkohol versorgten. Das Letztere natürlich nicht vom Grill, sondern aus dem Kühlschrank. Ein bisschen später war dann aber absolut Nichts mehr los und wir beide sind dann noch weiter in einen der sehr wenigen Clubs in der Stadt. Der Laden war anscheinend vergleichbar mit dem P1 in München. Stilecht zu unserem Widersehen gab es dann 2 shots of Jägermeister und 2 Gin Tonic. Echt krass, dass ich das Zeug schon seit 2,5 Monaten nicht getrunken hatte. Auf jeden Fall gab es geile Musik in 2 Bereichen. In dem einen gab es sogar live Musik und der Eintritt war for free. Das Konzept sollte mal einer in München nachmachen. Henrik, wäre doch eine Geschäftsidee, oder? 😀 Der Abend ging dann doch noch recht lange und irgendwann erreichten wir unser Hotel über ein paar Umwege 😉. Der nächste Tag startete recht langsam mit einem Hangover in dem Restaurant vom Vortag. Wir mussten uns ja schließlich stärken, da nun der letzte von 3 Tagen Pi Mai Lao (das Neujahrsfest bzw. Waterfestival) startete. Die Locals meinten alle, dass der letzte Tag der Heftigste werden würde. Und es stellte sich heraus, dass es auch so ist. Um 14 Uhr ging es los und die erste Amtshandlung war, dass wir uns Wasserpistolen zulegten. Später haben wir gemerkt, dass eigentlich 5 Liter Eimer die bessere Wahl gewesen wäre…. Leider hatten wir keine wasserfeste Kamera dabei, aber die folgenden Bilder zeigen zu 100 % wie es war – danke an google! 😉
Das Fest kann man sich übrigens so vorstellen: Hunderte Leute auf der Straße (Kinder, Frauen, Männer, Locals, Touristen im Alter von 0 – 90) singen, tanzen, trinken und machen sich nass mit Wasserpistolen, Eimern, Gartenschläuchen, Wasserbomben und…habe ich eigentlich schon Regentonnen erwähnt…Wir sind dann zu einer chinesischen Gruppe dazugestoßen, die sich einen Pickup Truck geliehen hatten. Hinten auf der Ladefläche war noch genügend Platz für uns beide und ganz wichtig: für sehr viel Wasser in einer großen Regentonne, das wir auf alle Passanten spritzten. Zu uns stießen noch 2 Europäer (Frenchi und Laureen) dazu und wir hatten ne Menge Spaß. Irgendwann haben uns die Jungs vom Truck gelassen und es ging zu Fuß weiter. Eigentlich war das noch viel lustiger, da wir direkt mitten drin waren. Überall gab es immer etwas zu tun, wie mit den Locals um die Wette trinken, in Planschbecken zu spielen, BBQ zu probieren oder auf der Straße zu tanzen. Um 18 Uhr ging es dann zur “Stage” am Mekong. Doch zuvor wurden wir noch von sehr gastfreundlichen Locals auf ein Abendessen eingeladen, zu dem wir natürlich nicht nein sagen konnten bzw. wollten. Es gab sehr leckeres regionales Essen und wir wurden sehr herzlich von allen in Empfang genommen. Die sprachen zwar kein Wort englisch, aber da zeigte sich mal wieder, dass man sich nicht verstehen muss, um sich zu verstehen 😉 …Weißheit des Tages! 😀 Aber wie ja bereits gesagt, waren wir noch nicht am Ende unserer Strecke. The Stage war nicht weg…Dort angekommen sind wir dann erstmal zu den hunderten Menschen in die Area mit der Schaumkanone bevor wir dann genau vor der Bühne mit all den anderen Leuten feierten.
Leider ging die Party nur bis um 10 Uhr und wir sind mit einer Gruppe von Asiaten in ein Restaurant weitergezogen und schlussendlich noch in ein Hotel für ein letztes Bier. Witzigerweise haben wir da ein lesbisches Paar aus Neuseeland kennengelernt, von denen ich dann eine sehr ernstgemeinte Einladung bekam, wenn ich Ende des Jahres in der Nähe bei denen bin. Was für ein Tag. Also ich bin mir echt nicht sicher, ob ich meinem Leben schon mal bei so einer tollen Party dabei war (und ich war schon bei so einigen). Leider hatten wir keine Kamera dabei…Der nächste Tag war dann erwartungsgemäß vom Hangover geprägt, was aber nicht schlimm war, da das ja schon so eingeplant war. Die Straßen in der Stadt waren wie leergefegt und man sah nur Touristen und keine Locals, was ja verständlich war nach 3 Tage feiern. Bei einem sehr netten Franzosen kehrten wir dann für eine Pizza ein. Es war meine erste Pizza nach 3 Monaten und sie war einfach nur unglaublich lecker!
Am Nachmitag waren wir dann noch recht aktiv und haben uns die Stadt angeschaut. Unter anderem die Tang Stupa, das wichtigste Gebäude der Stadt, ein paar Tempel, den Nachtmarkt und das Flussufer vom Mekong. Es ist in Vientiane manchmal kaum vorstellbar, dass man sich in Asien befindet.
Die Stadt ist sehr westlich, kaum Roller, viele teure Autos, Restaurants und Hotels. Aber erst mal ging es mit dem Tuk Tuk los. Übrigens sieht man von denen genau so wenig wie Roller…
Angekommen auf dem Gelände der Stupa gab es Einiges wie Tempel, Mönche beim Beten usw. zu besichtigen.
Als es dann dunkel wurde und endlich abkühlte, kamen die Einheimischen wie die Mäuse aus ihren Löchern. Auf dem Gelände war ein großer Platz auf dem ganz viele Menschen Sport machten. Uns hat dann doch die Zumba Gruppe am meisten gefallen 😀
Wir waren auch sehr darüber überrascht und begeistert, was es so alles in den Supermärkten gibt. Also eine mega westliche Stadt und man kann hier als Europäer sich durchaus vorstellen zu wohnen, ohne sich sehr umzustellen zu müssen (man beachte übrigens den Namen der Salami…na lecker).
Im Anschluss sind wir bis zum Mekong Delta gelaufen, um den Nachtmarkt zu sehen. Das Ufer war wunderschön mit ganz vielen BBQ Restaurants.
Abends wollten wir dann nur noch was Essen und ab ins Bett, nur haben dann 2 Neuseeländerinnen und ein Franzose unseren Plan gecrushed. Der Hotelmanager meinte dann noch uns vor seinem Hotel auf ein paar Bier einzuladen. Prinzipiell ist ja ein Bier sehr gute Medizin bei einem Hangover, nur uferte es dann doch zu einer Party aus, nachdem der Hotelmanager nachts gegen 2 seinen Selbstgebrannten rausholte. Naja, es wurde dann doch noch deutlich später (oder früher?!) ;D Leider ging es dann morgens schon um 09 Uhr mit dem Bus (7 USD) weiter nach Vang Vieng (oder VV oder 2 x V laut den Mädels aus Neuseeland, denn die konnten das einfach nicht ausprechen bzw. eher nicht merken). Frage mich, ob das nicht an dem Alkohol lag… 😀 Vang Vieng ist übrigens für seine Landschaft und für das Tubing bekannt und wir sind sehr gespannt wie es wird! Es riecht aber gewaltig nach einer Party…